Seit April 2007 ist es möglich den English Springer Spaniel (ESS) auf PRA cord1 via Gentest testen zu lassen. Viele Züchter nutzen mittlerweile den Gentest für ihre Zuchthunde. Aus der kurzen Zeit nach Einführung des Tests taten sich neue Erkenntnisse und auch Fragen vor allem nach der züchterischen Herangehensweise an diese Möglichkeit der Tests und ihre Konsequenzen auf. Es gibt mehrere Formen der PRA beim ESS und der Gentest auf PRA Cord1 testet eine Form der PRA die wenn überhaupt erst sehr spät im Alter des Hundes zum Tragen kommt. Sehr viele cord1 affected getestete Hunde sind im Alter (älter als 10 Jahre) noch weit entfernt davon zu erblinden. Während es im Gegenzug einige als cord1 Normal oder Träger getestete ESS gibt, die bereits in jungen Jahren an PRA erkranken und erblinden. An weiteren Testmöglichkeiten für die anderen PRA Formen wird weiter geforscht. Jedoch, wie sinnvoll ist es im Hinblick auf die Erkenntnis der vielfältigen PRA-Formen beim ESS für die Gesamtpopulation die cord1 freien ESS bevorzugt zu verwenden? Jeder noch so gute Hund ist genetisch gesehen Träger von Mutationen die Erbkrankheiten bedingen. Für die allermeisten dieser Erkrankungen gibt es keine Gentests. Unser Ziel als Züchter ist es gesunde Hunde zu züchten, gesund bedeutet im Falle der PRA einen Hund der ein langes Hundeleben lang nicht erblindet. Ein Hund dessen cord1 Gentest Ergebnis cord1 affected ist muß nicht zwangsläufig erblinden. Der Gentest besagt, dass dieser Hund ein höheres Risiko hat zu erblinden. Ich denke eine starke Selektion auf cord1 wird den anderen PRA Formen genauso wie anderen Erkrankungen Vorschub leisten. Darum habe ich mir für mich und meine Springerzucht vorgenommen, dass für mich eine Verpaarung von zwei freien Zuchtpartnern nicht mehr in Frage kommt. Andererseits möchte ich natürlich nach dem jetzigen Stand der Forschung auch keine weiteren affected Hunde in die Welt setzen. Folglich gibt es bei den Sporties nur noch zwei in Frage kommende Verbindungen bezogen auf den PRA Genstatus. Dieser Gedankengang war das Zünglein an der Waage bei meiner Entscheidung Cinco zu kaufen. Sein cord1-Genstatus war bereits getestet und für meine cord1 freien Hündinnen scheint er mir einfach sehr passend. Für Fragen zu dem Thema stehe ich selbstverständlich gerne jedermann zur Verfügung. |
Der rezessive Erbgang über den cord1 sich vererbt, dargestellt in Übersichtsbildern
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Eine Verpaarung cord1 Normal (N) X cord1 Normal (N) Es können aus dieser Verpaarung nur weitere cord1 normale Nachkommen enstehen. Keiner der Welpen wird jemals an cord1 erkranken, jedoch ist es keinesfalls ausgeschlossen, dass Welpen aus dieser Verbindung an einer Form der PRA erkranken für die es noch keinen Gentest gibt. |
Eine Verpaarung cord1 Normal (N/N) X cord1 Trägerl (N/c1) Aus dieser Verpaarung entsehen statistisch gesehen 50% cord1 normal Nachkommen und 50 % cord1 Träger. Keiner der Welpen wird jemals an cord1 erkranken, jedoch ist es keinesfalls ausgeschlossen, dass Welpen aus dieser Verbindung an einer Form der PRA erkranken für die es noch keinen Gentest gibt. |
Eine Verpaarung cord1 Normal (N/N) X cord1 affected (c1/c1): Alle Nachkommen aus dieser Verpaarung sind Träger für das cord1 Gen. Keiner der Welpen wird jemals an cord1 erkranken, jedoch ist es keinesfalls ausgeschlossen, dass Welpen aus dieser Verbindung an einer Form der PRA erkranken für die es noch keinen Gentest gibt. |
Eine Verpaarung cord1 Träger (N/c1) X cord1 Träger (N/c1) Statistisch gesehen entstehen aus dieser Verpaarung 25 % cord1 normale und 25 % cord 1 affected sowie 50% Träger. Die 25% der Nachkommen die das cord1 Gen doppelt tragen, können eventuell im hohen Alter an cord 1 erkranken. Die anderen 75% können nicht an cord1 erkranken, jedoch ist es keinesfalls ausgeschlossen, dass diese an einer Form der PRA erkranken für die es noch keinen Gentest gibt |
Eine Verpaarung cord1 affected (c1/c1) X cord1 affected (c1/c1) Alle Nachkommen aus dieser Verpaarung tragen das rezessive cord1 Gen doppelt und können eventuell im späteren Leben die Krankheit ausbilden. Darüberhinaus können auch diese Nachkommen an weiteren PRA Formen erkranken für die es heute noch keinen Gentest gibt. |
Die Grafiken in den Übersichten hat B. Schütte entworfen, es besteht ein Copyright. |